„Insulin” erzählt mitreißend von Hoffnungen, Zweifeln, von Fortschritten und Erfolgen, aber auch von Intrigen und Rückschlägen, denen die Forschungsarbeit der beiden Wissenschaftler Frederick Grant Banting und Charles Herbert Best ausgesetzt war, und zeichnet ihre Leben mit vielen zeitgeschichtlichen Details nach. Der fundiert recherchierte Roman-Report über die Entwicklungsgeschichte des lebensrettenden Hormons schildert eines der abenteuerlichsten Kapitel der modernen Medizin und ist darüber hinaus eine fesselnde Doppelbiographie.

Die Entdeckung des Insulins im Jahre 1921 hat Millionen Menschen das Leben gerettet. Bis dahin war die Zuckerkrankheit seit Jahrhunderten gefürchtet, die Ärzte konnten ihr aber nicht beikommen. Man wusste, dass die Hauptursache dieses Leidens eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist, fand dann auch heraus, dass dabei nicht das ganze Pankreas in Mitleidenschaft gezogen wurde, sondern nur die nach ihrem Entdecker sogenannten Langerhansschen Inseln, die ein Hormon – das man seit 1906 als Insulin bezeichnet – ins Blut abgeben. Aber dieses Hormon fand man nicht. Hier setzt Charles Wassermanns packend geschriebener Roman-Report an: Im Frühjahr 1921 begannen der orthopädische Chirurg Frederick Grant Banting und der Physiologe und Biochemiker Charles Herbert Best mit ihren Versuchen. John James Macleod, Professor für Physiologie an der Universität Toronto, der selbst bereits vergeblich dem Insulin auf der Spur gewesen war, hatte ihnen während seines Urlaubs sein Forschungslabor und seine Versuchstiere zur Verfügung gestellt. Als er von seiner Reise zurückkehrte, waren die beiden jungen Forscher tatsächlich ans Ziel gelangt – das Hormon war entdeckt und bereits ein Dreivierteljahr später konnte der erste, bis dahin als unheilbar geltende Diabetiker mit gereinigtem Insulin vor dem Tod bewahrt werden.

Insulin – Der Kampf um eine Entdeckung, Charles Wassermann, Langen Müller Verlag GmbH, München/Wien 1978

Charles Wassermann (1924–1978) hat sich mit zahlreichen, fundiert recherchierten Sachbüchern sowie als Journalist und Romancier einen Namen gemacht. Sein letztes Buch „Insulin” schildert mit großer Sachkenntnis die Entdeckung und chemische Vervollkommnung dieses Hormons und zeichnet gleichzeitig die Lebenswege von Banting und Best nach.

Frederick Grant Banting wurde 1891 als Sohn eines kanadischen Bauern geboren, war Physiologe und Chirurg und erhielt 1923 zusammen mit Macleod den Nobelpreis – den er sich auch mit Charles H. Best teilte. Im Jahr 1941 verunglückte er tödlich mit dem Flugzeug.

Charles Herbert Best, 1899 geboren, war ab 1929 Professor in Toronto, arbeitete auf dem Gebiet der Muskelphysiologie und war an zahlreichen Entdeckungen maßgeblich beteiligt. Er starb Anfang 1978 in einem Krankenhaus in Toronto.

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